Trink­was­ser-Ini­tia­ti­ve – Scha­den über­wiegt

Die Schweiz als Wasserschloss Europas muss zum Trinkwasser Sorge tragen. Da bin ich mit den Initianten der Trinkwasser-Initiative einig. Doch die Initiative schiesst weit übers Ziel hinaus. Es gibt bessere Ansätze. Die Landwirtschaft und die Politik sind nicht untätig: Der Einsatz von Penicillin und Pestiziden wurde in den letzten zehn Jahren halbiert. Zudem hat das Parlament eine alternative Lösung erarbeitet. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln soll bis 2027 nochmals halbiert werden. Nach Annahme der Trinkwasser-Initiative müssen sogar BIO-Legehennen-Betriebe mit Auslauf und Weide schliessen, nur weil sie das Getreide nicht selbst produzieren können. Als Folge müssten die Produkte aus dem Ausland importiert werden. Importe aus Massentierhaltung mit schlechtem Tierschutz. Wollen wir das wirklich? Durch den Rückgang der Produktion gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, auch die Abhängigkeit vom Ausland wird noch grösser. Man bedenke, vor nicht allzu langer Zeit wurde der Masken-Import vom Ausland in die Schweiz wegen Eigenbedarf gestoppt. In Krisenzeiten kann das auch bei Lebensmitteln eintreffen.

Paul Odermatt
Landrat, Oberdorf

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